Deutscher Radiopreis: Aufbau mit Maske und Abstand

Radiopreis: Aufbau mit Maske, Abstand und Kreativität

Eine Ausnahmesituation erfordert außergewöhnliche Vorbereitungen: Wegen der Corona-Pandemie muss die Verleihung des 11. Deutschen Radiopreises in diesem Jahr ohne Zuschauer stattfinden. Vom Aufbau bis zur Durchführung der Show mussten die Planer neue Wege gehen. Denn trotz der widrigen Umstände sollen die Preisträger in einem würdigen, feierlichen Rahmen geehrt werden. Nach der glamourösen Preisverleihung zum zehnjährigen Jubiläum 2019 in der Elbphilharmonie kehrt der Radiopreis in diesem Jahr zurück in den Schuppen 52 im Hamburger Hafen.

Verleihung 2020

Drei Bühnen garantieren Abstand bei Preisverleihung

Auf der Bühne werden Stars der Musikszene wie Katie Melua und Michael Patrick Kelly auftreten. Prominente Laudatoren, darunter Schauspieler Volker Bruch, Weitsprung-Ass Malaika Mihambo und der Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens, werden die Preisträger ehren. Durch den Abend führt - wie könnte es anders sein - bereits zum zehnten Mal Barbara Schöneberger. Doch etwas ist anders: Abstand ist das oberste Gebot. Anders als in Zeiten, in denen Robbie Williams Schönebergers Babybauch küsste, dürfen sich Nominierte, Laudatoren und Musiker nur so nah wie nötig kommen.

Getrennte Bühnen gewährleisten Abstandsregeln

Monteure arbeiten im Schuppen 52 im Hamburger Hafen an der Radiobox für die Verleihung des Deutschen Radiopreises. © NDR Foto: Janine Kühl

Vor der Radiobox wird es eine Talk-Ecke geben, in der Barbara Schöneberger mit Gästen plaudern kann.

Deswegen gibt es bei der Veranstaltung gleich drei Bühnen: eine für die Preisverleihungen, eine für die Auftritte der Musiker und eine für die Radiobox. Nur die Moderatorin darf sich zwischen den Bühnen hin und her bewegen. Die rund 70 Nominierten nehmen - mit korrektem Abstand - zwischen den Bühnen Platz. Ihre Wege vom Eingang bis zum Sitzplatz sind genauestens geplant. Erst dort dürfen die Nominierten ihre Maske abnehmen.

Corona stellt Aufbauarbeiten vor große Herausforderungen

Seit Mai plant die Produktionsleitung das Event, bei dem so vieles anders ist als normalerweise. Nicht nur während der Show, auch während der Aufbauarbeiten müssen die Corona-Regeln eingehalten werden. "Jeder muss diszipliniert sein", sagt Marco Mansholt, der in diesem Jahr als Produktionsleiter verantwortlich für die Show ist. Mit Argusaugen achtet er auf die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Fast die Hälfte der 6.000 Quadratmeter großen Halle nimmt der vergrößerte Backstage-Bereich ein, damit überall die Abstände gewahrt werden können. Außerdem herrscht Maskenpflicht.

Mehr Aufbautage verhindern Gedränge

Startete der Aufbau in der Vergangenheit eine Woche vor der Verleihung, wurde in diesem Jahr bereits zwei Tage früher mit den Arbeiten begonnen. So konnten die Einsätze der verschiedenen Gewerke entzerrt werden. Für die Fernsehübertragung stehen statt einem nun zwei Übertragungswagen bereit, damit sich auch hier die Menschen nicht zu nahe kommen.

Permanente Durchlüftung während der Show

Marco Mansholt bei den Aufbauarbeiten zum Deutschen Radiopreis © NDR Foto: Janine Kühl

Die Corona-Pandemie stellt Produktionsleiter Marco Mansholt vor neue Herausforderungen.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gegen das Coronavirus gehört neben Abstand und Hygiene bekanntlich das Lüften. Das lässt sich im Schuppen 52 vorbildlich umsetzen: Auf beiden Seiten des Saals weht durch große Schiebetüren frische Luft herein, zudem können bei Bedarf auch noch die Dachklappen geöffnet werden. "Die Luftzirkulation ist äußerst wichtig", erklärt Mansholt. "Zum Glück ist es jetzt im September noch nicht so kalt, sodass wir alles aufmachen können."

Ruhig und konzentriert gehen im Schuppen 52 Techniker und Monteure ihren Aufgaben nach. Von Hektik ist so kurz vor der Verleihung nichts zu spüren. "Wir liegen sehr gut im Zeitplan. In diesem Jahr mussten wir bislang keine Nachtschicht einlegen", freut sich Mansholt über die gut voranschreitenden Aufbauarbeiten, die sein Team im Vorwege so fein justiert hat. Es kann also bald losgehen mit der Ehrung der diesjährigen Preisträger, deren Arbeit gerade während der Corona-Pandemie von großer Bedeutung war und ist.

Stand: 08.09.20 11:40 Uhr